8 Fragen an Christina von Herzenspferd

Interview

Christina von Herzenspferd im Porträt

Christina liebt es zu reiten und sitzt beinahe schon ihr ganzes Leben lang regelmäßig auf Pferderücken. Auf ihrem Blog herzenspferd.de schreibt sie über alles, was man als Reiter wissen sollte und gibt viele hilfreiche Tipps.

Auch die Themen Reiturlaub und Wanderreiten spielen eine große Rolle und so organisiert sie auch selbst regelmäßige Reiturlaube.

Im Interview hat Christina und verraten, wann sie das erste Mal auf einem Pferd gesessen hat und welche Tipps sie für absolute Reitanfänger hat.

Hier findest du unsere 8 Fragen an Christina von Herzenspferd und bekommst eine Gelegenheit mehr über ihren Reitblog zu erfahren.

Wusstest du übrigens schon: mit unserer Freizeit-Suchmaschine findest du viele tolle Freizeitaktivitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz!

Christina von Herzenspferd

Hallo Christina, du betreibst den Reit-Blog herzenspferd.de. Stell dich und deinen Blog doch gerne kurz vor.

Ich bin Christina und teile auf dem Herzenspferd Blog (Instagram und Youtube Kanal) mein Wissen über alle Themen rund um den fairen und artgerechten Umgang mit Pferden, Pferdetraining, Reiten und Reiturlaube – gut verständlich erklärt.

Ich blicke auf mittlerweile mehr als 30 Jahre im Sattel zurück. In der Zeit bin ich viele verschiedene Pferde geritten: kleine und große, schnelle und faule, schwierige und brave, mutige und Angsthasen, dicke und dünne, Wallache, Stuten und Hengste, Lipizzaner, Isländer, Tinker, Englische Vollblüter, Araber, Marwaris, Andalusier, Fjords und alle möglichen Mixe.

Ich hatte (und habe) seit vielen Jahren Reitunterricht, habe Reitferien betreut, habe Reitunterricht gegeben, habe für ein paar Wochen einen Hof mit 25 Pferden gemanaged, habe Reittouren in Neuseeland geführt und bin ein paar hundert Kilometer durch Indien, Island, Argentinien, Frankreich, Deutschland und Sizilien geritten.

Seit wann gibt es deinen Blog und wie kamst du auf die Idee, ihn zu starten?

Den Blog gibt es seit 2015. Ich habe ihn gestartet, weil mich am Stall regelmäßig Leute nach Rat gefragt haben und ich die existierende Fachliteratur oft viel zu kompliziert fand. Beim Reitunterricht an vielen Ställen wird zu sehr an der theoretischen Vermittlung der Grundlagen gespart – die Reitlehrer sagen was man tun soll, aber nicht warum – und viele Reitschüler können so nie die Zusammenhänge lernen und den Schritt zum selbständigeren Training schaffen.

Dazu kam, dass es zu der Zeit noch kaum Blogs zum pferdefreundlichen und fairen Training für Freizeitreiter gab und der Fokus mehr auf der Sport- und Turnierreiterei lag (nicht, dass das nicht auch pferdefreundlich geht, aber der Leistungsdruck und Fokus ist doch oft ein anderer). Es herrschen immer noch viele Missverständnisse in der Reiterszene, die gebetsmühlenartig wiederholt werden, weil man es „schon immer so“ gemacht hat. Ich zeige, welche Alternativen es gibt und wie man eine für beide Seiten gute Partnerschaft zu seinem Pferd aufbaut und es gesunderhaltend reitet und trainiert.

Welchem Motto folgt dein Blog?

Mein Ziel ist es, die Grundlagen gut und für jeden verständlich zu erklären, ohne komplizierte Fachsprache und immer fair zu Pferd und Reiter. Um Pferde gesund reiten und halten zu können, braucht es Wissen!

Auf deinem Blog geht es rund um das Thema Reiten. Mit wieviel Jahren hast du das erste Mal auf einem Pferd gesessen?

Ich saß zum ersten Mal mit 3 Jahren auf einem Pferd, meine erste richtige Reitstunde hatte ich mit 5 auf einem Islandpferd namens Rosti. Und seitdem habe ich nicht mehr aufgehört 😉

Was sind deiner Meinung nach die größten Vorteile des Reitens für Mensch und Tier?

Das Reiten bzw. der Umgang mit Pferden macht bessere Menschen aus uns. Wir müssen uns nicht nur körperlich fit halten und an unserer Koordination arbeiten, sondern wir lernen uns in ein völlig anderes Lebewesen einzufühlen und mit ihm in Einklang zu kommen. Pferde sind grundehrlich und spiegeln uns unsere Stärken und Schwächen – das ist nicht immer einfach, aber wenn man offen dafür ist, kann man sehr viel über sich selbst lernen.

Die Zeit mit dem Pferd ist für mich fast meditativ. Ich komme in eine völlig andere Welt und der Stress und die Sorgen des Alltags fallen von mir ab. Pferde bringen uns ins Hier und Jetzt und mehr zu uns.

Ich finde es auch immer wieder beeindruckend, zu welchen Leistungen Pferde fähig sind, wenn sie gut behandelt und trainiert werden (das sehe ich immer wieder auf meinen Wanderritten in den unterschiedlichsten Ländern). Die Verbindung zwischen einem eingespielten Reiter-Pferd-Paar ist fast wie Gedankenübertragung. Damit das Pferd langfristig gesund und mit Freude geritten werden kann, müssen wir als Reiter lernen uns als sein Fitnesstrainer, Physiotherapeut und Ernährungsexperte zu verstehen. Deshalb finde ich es so wichtig, dass man lenbenslang an sich arbeitet und nie aufhört zu lernen.

Du machst häufig auch Reiturlaube, in welchem Land reitest du am liebsten?

Das ist schwer zu sagen, jedes Land hat seinen ganz eigenen Zauber und es ist fantastisch, es auf dem Pferderücken zu erkunden. Ich liebe Indien und seine Marwari-Pferde (die es nur dort gibt), aber am meisten bin ich wohl in Island unterwegs. Dort lebt meine Trainerin, bei der ich jedes Jahr Unterricht bekomme und zu der ich auch Reiterreisen organisiere. Island ist nicht nur landschaftlich spektakulär, die einheimischen Pferde haben mehr als die üblichen drei Gänge: neben Schritt, Trab und Galopp laufen sie noch Tölt und Pass. Besonders der Tölt ist sehr bequem und es macht unheimlich Spaß so durch die raue Landschaft zu ziehen.

Seit ein paar Jahren bin ich auch regelmäßig in Sizilien, das mich mit seiner landschaftlichen und kulturellen Vielfalt und seinen Pferderassen total fasziniert (so sehr, dass ich sogar eine Dokumentation dazu gefilmt habe). Auch hierhin organisiere ich mittlerweile Reiturlaube.

Welchen Tipp kannst du Reitanfängern auf den Weg geben, die das ganze vielleicht gerne mal ausprobieren würden?

Am wichtigsten ist es, einen Stall zu finden in dem die Pferde gut behandelt werden und der soliden Unterricht anbietet. Das ist als Einsteiger ohne Erfahrung nicht immer einfach zu erkennen, deshalb habe ich dazu auch ein paar Beiträge. Man muss sich darauf gefasst machen, evlt. ein bisschen zu suchen, bis man einen passenden Stall gefunden hat.

Und dann ist mein einziger Rat Spaß zu haben und sich nicht verrückt zu machen, wenn man nicht gleich von Anfang an perfekt ist! Es ist völlig normal Fehler zu machen und dass man etwas Zeit braucht, bis man tatsächlich Reiter und nicht „nur“ Passagier ist. Aber es lohnt sich absolut!

Zum Abschluss hast du noch mal die Gelegenheit ein bisschen Eigenwerbung zu machen: Unsere Leser sollten unbedingt mal bei herzenspferd.de vorbeischauen, weil…?

… sie hier ein wirklich breites Spektrum an Beiträgen und Videos zu allen wichtigen Grundlagen des fairen Reitens und Pferdetrainings (und darüber hinaus) finden können – und das kostenlos, einfach verständlich und ohne erhobenen Zeigefinger.

Wer richtig in die Tiefe gehen und mit einem durchdachten Konzept lernen möchte, kann einen der Herzenspferd Online Kurse buchen oder auch gerne mal mit mir in den Reiturlaub fahren!

Christina, vielen Dank für deine Antworten und die spannenden Einblicke in deine Welt. Dann wünschen wir dir noch viele weitere tolle Abenteuer auf und mit deinen Pferden.

Sizilien Herzenspferd

Veröffentlicht am: 07.02.2023
Bildnachweise: Christina

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