Altes Elektrizitätswerk
Sehenswürdigkeit in Cottbus
Beschreibung
Das ehemalige Städtische Elektrizitätswerk, in der Denkmalliste des Landes Brandenburg als Altes Elektrizitätswerk geführt, ist ein Industriedenkmal in der Stadt Cottbus in Brandenburg. Das Gebäude befindet sich unter der Anschrift „Am Spreeufer 1“ im Cottbuser Stadtteil Mitte am Mühlgraben Cottbus/Goethepark, gegenüber dem Goethepark.
An der Stelle des heutigen Gebäudes am Mühlgraben befanden sich im 19. Jahrhundert zwei Fachwerkmühlen, die am 12. Mai 1873 durch einen Vertrag mit Domänenfiskus in den Besitz der Stadt Cottbus kamen. Beide Mühlen brannten 1882 ab. Die Stadt Cottbus entwickelte sich im ausgehenden 19. Jahrhundert mehr und mehr zu einer Industriestadt, sodass früher oder später auch die Erzeugung von elektrischem Strom nötig wurde. Am 13. August 1896 wurden erstmals Vorschläge zu einer Verwendung des seitdem ungenutzten Mühlgrabens erörtert und im März 1898 wurde ein Beschluss zum Bau eines Elektrizitätswerkes und einer Straßenbahn gefasst. Die Stadt erwarb daraufhin neben der bereits in ihrem Besitz befindliche Fläche noch die angrenzende Tuchmacherwalke, die Lohgerbermühle und die Nutzungsrechte der Wasserkraft, die bis dahin im Besitz der Familie Marschan war, die damals die gegenüber liegende Wilhelmsmühle betrieb. Im Dezember 1901 wurden die Gebäude bis auf die Wilhelmsmühle abgerissen und am 16. September 1902 stellte der Magistrat der Stadt Cottbus den Bauantrag auf dem Gelände an der heutigen Straße Am Spreeufer.
Das Elektrizitätswerk wurde nach Plänen des Cottbuser Stadtbaurats Richard Bachsmann im Auftrag der Firma Dyckerhoff und Widmann gebaut. Der Bauauftrag wurde nach einer Ausschreibung an die Firma Siemens & Halske aus Berlin vergeben. Im Sommer 1902 erfolgte die Errichtung des Wehrs, die Verlegung der Hausanschlüsse sowie der Bau der Straßenbahn. Am 24. Dezember 1902 wurde der fertige Rohbau zur Installierung der Maschinen- und der Kesselanlage übergeben. Am 27. April 1903 nahm das Elektrizitätswerk seinen Betrieb auf und erzeugte Strom durch Wasserkraft. Es war zu diesem Zeitpunkt mit zwei Wasserturbinen mit jeweils 200 PS Leistung und zwei Verbunddampfmaschinen mit je 300 PS Leistung ausgestattet.
Anfangs versorgte das Elektrizitätswerk die Cottbuser Straßenbahn sowie 138 Hausanschlüsse mit rund 800.000 Kilowattstunden Strom. In den Jahren 1907, 1908 und 1910 wurde das Elektrizitätswerk zur Steigerung der Leistungsfähigkeit vergrößert; in den ersten zehn Jahren nach der Inbetriebnahme wurde die Stromerzeugung verfünffacht. Ab 1909 wurde beginnend mit der westlich angrenzenden Gemeinde Ströbitz auch das Cottbuser Umland mit elektrischem Strom versorgt. Aufgrund des immer weiter steigenden Strombedarfs wurde das Elektrizitätswerk zwischen 1926/27 und 1929 erweitert, zur Entlastung nahm außerdem das in unmittelbarer Nähe erbaute Dieselkraftwerk Cottbus am 1. April 1928 seinen Betrieb auf.
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