Altes Rathaus Dorp
Rathaus in Solingen
Beschreibung
Das Rathaus Dorp ist das ehemalige Rathaus der einstmals selbstständigen Stadt Dorp, die heute ein Stadtteil von Solingen ist. Das denkmalgeschützte Neorenaissance-Gebäude wurde von 1884 bis 1885 errichtet. Nachdem die Stadt Dorp 1889 in die Stadt Solingen eingemeindet worden war, war das Dorper Rathaus vom 1. April 1893 bis zum 1. Dezember 1918 Sitz des Bezirkskommandos der preußischen Landwehr. Seit 1922 ist es ein Verwaltungsgebäude der benachbarten Firma Richard Abr. Herder (RAHSOL).
Im napoleonischen Großherzogtum Berg wurde 1808 die Mairie Dorp gebildet. Maire (Bürgermeister) war von 1808 bis 1812 ein Onkel des Solinger Schneidwarenfabrikanten Peter Knecht, Gerhard Daniel Knecht zu Schlicken, der sein Büro in seinem Wohnhaus hatte. Ab Januar 1813 war das Büro im Haus seines Nachfolgers Karl Klönne im I. Feld (heute Klingenstraße). Am 13. April 1814, während des Generalgouvernements Berg, verfügte der Generalgouverneur Gruner den Zusammenschluss der Bürgermeistereien Solingen, Dorp und Höhscheid, dem der Solinger Bürgermeister Grah vorstand. Noch im Laufe des Jahres 1814 wurde Dorp wieder selbständig. Sein Bürgermeister Karl Klönne wurde ab Ende 1817 in Personalunion auch Solinger Bürgermeister. Als Karl Klönne nach Arbeiterprotesten gegen das Trucksystem in Dorp, die sich auf Solingen ausdehnten, Anfang März 1835 suspendiert wurde, übernahm seine beiden Posten der bisherige Leichlinger Bürgermeister Peter Müller. Als Peter Müller Mitte 1843 aus seinen Ämtern schied, endete die langjährige Personalunion.
1844 wurde ein Teil der Dorper Schule als Bürgermeisterbüro gemietet. Nach einer Reihe weiterer Standorte befand sich das Büro ab 1853 zur Miete in einem Haus im 1. Feld. Zum Ende der Amtszeit des langjährigen Bürgermeisters Robert Stosberg konnte 1879 keine Einigung mit dem Vermieter über die weitere Anmietung erzielt werden. In die Diskussionen der Stadtverordneten über einen Rathausneubau brachte der Bierbrauer Carl Beckmann den Vorschlag ein, dass er ein Haus bauen lassen würde und dieses der Stadt Dorp für 750 Mark jährlich als Rathaus vermieten könnte. Im Oktober 1879 wurde der Vertrag geschlossen, der die Anmietung für zunächst vier Jahre vorsah mit der Option, das Haus 1884 für 6.000 Mark zu kaufen. An der Schützenstraße 39 neben der Brauerei Beckmann wurde ein zweistöckiges Fachwerkhaus mit Schieferverkleidung errichtet. Im Erdgeschoss befanden sich die Büros, die Stadtkasse und der Sitzungssaal, während die Bürgermeisterwohnung im Obergeschoss untergebracht wurde. 1880 konnte der neue Bürgermeister Ludwig Baecker das Rathaus beziehen. Beckmann machte ab 1880 mehrere Kaufangebote an die Stadt, die alle abgelehnt wurden, da sich das Haus als zu klein erwies.
Am 11. Oktober 1883 beschlossen die Stadtverordneten, ein eigenes Rathaus zu bauen. Dafür wurde eine neue Straße geplant, die Rathausstraße. Dort kaufte die Stadt Dorp von der Firma Küllenberg, Schmitz & Co. ein Grundstück. Die Baupläne erstellte der Ohligser Stadtbaumeister Otto Franz, der schon der Architekt für das Gräfrather Rathauses von 1881 war. Mit dem Beschluss vom 20. März 1884 bekam Otto Franz auch die Bauleitung, während der Bauunternehmer Friedrich Felder aus Hilden mit dem Bau beauftragt wurde. Der Grundstein wurde am 23. Mai 1884 gelegt. Am 1. September 1885 bezog Bürgermeister Baecker mit seiner Familie seine neue Dienstwohnung. Am nächsten Tag startete ein Festzug am alten Rathaus zur Einweihung des neuen Rathauses.
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