Braunschweiger Löwe
Sehenswürdigkeit in Braunschweig
Beschreibung
Der Braunschweiger Löwe, bis in das späte 19. Jahrhundert hinein auch als Löwenstein und heute noch als (Braunschweiger) Burglöwe bezeichnet, ist ein aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts stammendes Denkmal eines überlebensgroßen Löwen aus Bronze, das Herzog Heinrich der Löwe als Symbol seiner Macht errichten ließ. Der Löwe ist das bekannteste Wahrzeichen der Stadt Braunschweig. Er steht seit seiner Aufstellung auf dem Burgplatz vor der Burg Dankwarderode und dem Braunschweiger Dom.
Welfen-Herzog Heinrich der Löwe war seit 1142 Herzog von Sachsen und seit 1156 von Bayern. Zu seiner Residenzstadt wählte er wohl um 1165, im Zusammenhang mit seiner Hochzeit mit Mathilde Plantagenet am 1. Februar 1168, Braunschweig, das dadurch aufblühte. Als Heinrich 1156 zu dem sächsischen auch das bayerische Herzogtum erhielt, wurde auf dem Hoftag zu Regensburg im September des Jahres „für ihn ein neuer Name geschaffen: Heinrich der Löwe“ (Et creatum est ei nomen novum: Heinricus Leo, dux Bavariae et Saxoniae.). Dieser neue Herrschername und der damit verbundene Macht- und Herrschaftsanspruch spiegelte sich u. a. in einer Vielzahl Münzen wider, so zum Beispiel in einem Silber-Brakteat der Münzstätte Braunschweig, geprägt während der Herrschaftszeit Heinrichs des Löwen, auf dem umlaufend in Majuskeln der Text HEINRICVS DE BRVNSWIC SVM LEO ([Ich bin] Heinrich von Braunschweig, [bin] der/ein Löwe) zu lesen ist.
Mit der um 1165 entstandenen Burg Dankwarderode ließ Heinrich eine Pfalz für sich errichten. Darüber hinaus stiftete er 1173 die Stiftskirche St. Blasii, den heutigen Braunschweiger Dom, der direkt mit der Burg verbunden ist. Burg und Dom umschlossen zusammen mit anderen Gebäuden damals wie heute den Burgplatz, in dessen Zentrum Heinrich nach Seiler zwischen 1164 und 1181 und nach Schneidmüller zwischen 1164 und 1176 das bronzene Standbild eines Löwen auf einem hohen Steinpodest errichten ließ, die erste profane freistehende Großplastik des Mittelalters nördlich der Alpen. Dieser „Braunschweiger Löwe“ war Zeichen seines Namens, also individuelles Herrschaftszeichen, nicht Familiensymbol der Welfen.
Mehrere mittelalterliche Chronisten erwähnen Heinrich den Löwen, Braunschweig und das Löwenstandbild, das der Herzog errichten ließ. Die Jahresangaben sind dabei allerdings z. T. unterschiedlich, liegen jedoch alle in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts.
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