Drususstein

Sehenswürdigkeit in Mainz

Beschreibung

Der Drususstein (auch Eigel- oder Eichelstein genannt) ist ein knapp 20 m hoher, ursprünglich massiver Gussmauerwerkblock römischen Ursprungs auf dem Gelände der Mainzer Zitadelle. In der Forschung besteht mittlerweile weitestgehend Einigkeit darüber, dass es sich hierbei um den baulichen Überrest des bei antiken Autoren wie Eutropius oder Sueton erwähnten Kenotaphs (Scheingrabs) für den römischen Feldherrn Drusus handelt. Die ihm unterstellten römischen Truppen errichteten das Kenotaph nach seinem Tod im Jahr 9 v. Chr. im römischen Mogontiacum, dem heutigen Mainz.

Der Drususstein war ab der früheren Prinzipatszeit Ausgangspunkt für aufwendige Gedenkfeiern zu Ehren des Drusus und Mittelpunkt des Kaiserkults in Mogontiacum. Nachdem er im frühen Mittelalter seiner Außenverkleidung beraubt worden war, diente er ab dem 16. Jahrhundert als Wachturm im Rahmen der Befestigungsanlagen der Stadtzitadelle. Dafür wurde der bis dahin massive Baukörper soweit ausgehöhlt, dass eine Wendeltreppe eingebaut werden konnte. Diese führte von einer seitlich ausgebrochenen Türöffnung zu einer Öffnung am oberen Ende. Neben den baulichen Resten der Pfeiler des Aquäduktes und des Bühnentheaters ist der Drususstein einer der wenigen oberirdisch sichtbaren Reste des römischen Mogontiacums. Neben der Igeler Säule ist er auch das einzige seit der Antike an seinem Originalstandort oberirdisch erhaltene römische Grabmal nördlich der Alpen.

Der römische Feldherr und Stiefsohn des Augustus, Drusus, gründete spätestens um 13/12 v. Chr. das Legionslager Mogontiacum gegenüber der Mainmündung als einen der strategischen Ausgangspunkte für die Eroberung der Germania magna. Im Rahmen der Drusus-Feldzüge (12 bis 8 v. Chr., beendet durch Tiberius) verstarb Drusus im Herbst 9 v. Chr. und wurde von seinem Bruder Tiberius und der römischen Armee zurück nach Mogontiacum gebracht. Vor der Überführung des Leichnams nach Rom ehrten die Soldaten dort den beliebten Feldherrn mit einer Gedenkfeier. Zu dieser Zeit entstand bei den Soldaten offenbar der spontane Wunsch, Drusus durch ein Denkmal oder Kenotaph dauerhaft in Mogontiacum zu ehren. Wahrscheinlich waren bereits entsprechende Bautätigkeiten in direkter Nähe zum Legionslager im Gange, als Augustus im Nachhinein das Vorhaben genehmigte. Als besondere Ehrung für Drusus soll er, laut Sueton, persönlich eine Grabinschrift (Elogium) verfasst haben, die am Kenotaph angebracht wurde. Mit diesem Bauwerk wird der heute als Drususstein sichtbare Baurest in Verbindung gebracht.

Der Drususstein liegt heute auf dem Jakobsberg, einer Anhöhe über der südlich gelegenen Mainzer Altstadt. Dort steht das Bauwerk circa 115 m über NN und damit in einer dominierenden Lage über dem am Rhein gelegenen Mainz. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde der Drususstein von der spätbarocken Mainzer Zitadelle umbaut und steht seitdem in der südlichen Spitzbastion namens Bastion Drusus.

Quelle anzeigen

Entdecke hier die schönsten Sehenswürdigkeiten in Mainz oder weitere tolle Sehenswürdigkeiten in Rheinland-Pfalz.

Weitere Sehenswürdigkeiten in der Nähe sind:

Zitadellengraben
55131 Mainz
  • Sehenswürdigkeit
Mainz

Ähnliche Aktivitäten wie Drususstein

Ähnliche Aktivität wie Drususstein
Ähnliche Aktivität wie Drususstein
Ähnliche Aktivität wie Drususstein
Ähnliche Aktivität wie Drususstein
Ähnliche Aktivität wie Drususstein
Ähnliche Aktivität wie Drususstein

Gaststätten in der Nähe von Drususstein

Gaststätte in der Nähe von Drususstein
Gaststätte in der Nähe von Drususstein
Gaststätte in der Nähe von Drususstein
Gaststätte in der Nähe von Drususstein
Gaststätte in der Nähe von Drususstein
Gaststätte in der Nähe von Drususstein
×

Passwort vergessen?

Noch kein Konto? Registrieren



Hol' dir die kostenlose App!