Beschreibung
Der Gasometer Pforzheim ist ein ehemaliger Gasometer, der mittlerweile zur Präsentation von Rundgemälden genutzt wird. Er steht unter Denkmalschutz.
Die Gebrüder August und Moritz Benckiser schlossen am 24. Juni 1852 einen Vertrag mit der Stadt Pforzheim ab. Vorgesehen war die Versorgung von Straßen, Plätzen und öffentlichen Gebäuden mit Gaslicht für die nachfolgenden 30 Jahre. Das Gaswerk sollte am Rand des Eisenwerks der Familie Benckiser am Enzufer errichtet werden; auch die Leitungen, Anschlüsse und Laternen sollten von der Maschinenfabrik Benckiser geliefert werden. Von den ersten 800 Gasanschlüssen, die im Jahr 1853 gelegt wurden, dienten 600 der Pforzheimer Schmuckindustrie. Am 9. Dezember 1853 wurden die Gaslampen der Pforzheimer Straßenbeleuchtung in Betrieb genommen. 1872 wurde als erstes Dorf mit Gasbeleuchtung Brötzingen an das Pforzheimer Netz angeschlossen. Bis 1913 wurden in Pforzheim 1743 öffentliche Gaslaternen in Betrieb genommen. Die meisten wurden damals bereits per Fernzündung eingeschaltet. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte noch ungefähr die Hälfte dieser Laternen genutzt werden; mittlerweile (Stand: März 2017) sind nur noch wenige der gusseisernen Laternen erhalten. Sie finden sich unter anderem am Eingang der Pforzheimer Stadtwerke und beim Stadtmuseum in Brötzingen.
Allerdings wurde das Gas bald nicht mehr vorrangig für die Beleuchtung genutzt, sondern vor allem zum Heizen, Kochen und für Haushaltsgeräte. Propagiert wurde die Nutzung von Gas für diese Zwecke etwa durch eine Ausstellung von gasbetriebenen Apparaten, die 1886 veranstaltet wurde, in einer Gasberatungsstelle, die in den 1920er-Jahren eingerichtet wurde, und vor allem durch den kostenlosen Anschluss an das Gasnetz für alle Häuser, deren Eigentümer eine Gasverbrauchsgarantie unterschrieben. Dieser Service stand von 1893 bis 1903 zur Verfügung.
Bis 1857 wurde das Gas noch mittels Holz-, danach mittels Steinkohle produziert. 1870 wurde eine neue Gasfabrik an der Eutinger Straße gebaut; in unmittelbarer Nähe sollten später zwei Gasbehälter errichtet werden: der Teleskop-Glockengasbehälter und ein Kugelgasbehälter. 1884 wurde das Gaswerk samt Rohrnetz, das sich bis zu diesem Zeitpunkt im Besitz der Gebrüder Benckiser befunden hatte, von der Stadt Pforzheim übernommen. 1907 wurde östlich des bisher genutzten Geländes eine neue Gasfabrik eingerichtet, in der damals Steinkohle aus dem Saarland verwendet wurde.
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Weitere Sehenswürdigkeiten in der Nähe sind:
- Stadttheater Pforzheim in Pforzheim (1,6 km entfernt)
- Goldene Pforte in Pforzheim (2,6 km entfernt)
- Bogenbrücke Dillweißenstein in Pforzheim (4,0 km entfernt)
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