Hohe Straße

Einkaufsstraße in Köln

Beschreibung

Die Hohe Straße (auf Kölsch: Huhstroß) ist eine 680 Meter lange Einkaufsstraße in der Kölner Innenstadt im Stadtteil Altstadt-Nord. Sie verläuft als Fußgängerzone in Nord-Süd-Richtung zwischen dem Wallrafplatz und der Straße Hohe Pforte mit Zugang zur Schildergasse. Der Straßenname wird mit Betonung auf „Hohe“ ausgesprochen und entgegen den Sprachgewohnheiten nicht gebeugt. 2019 lag die Hohe Straße auf Platz 5 der meistfrequentierten Einkaufsstraßen in Deutschland.

Der Ursprung der Hohe Straße liegt in der Römerzeit. Ihr heutiger Verlauf orientiert sich am ehemaligen römischen Cardo maximus (Nord-Süd-Achse), der Hauptstraße mit direkter Verbindung zum heutigen Decumanus maximus (Ost-West-Achse, in Köln die Schildergasse). Am Schnittpunkt beider lag das Forum, der zentrale römische Marktplatz. Der 7–8 Meter breite Cardo maximus (lateinisch cardo ‚Scharnier‘ oder ‚Rückkante der Tür‘, maximus ‚groß‘) verlief von der Severinstorburg über die Severinstraße, Hohe Pforte, Hohe Straße bis zur Eigelsteintorburg. Die Hohe Straße lag zwischen der Porta praetoria (Nordtor) und der Porta decumana (Hohe Pforte), genau zwischen beiden Toren lag die Signalfahne „vier Winde“. „An den vier Winden“ war der Punkt, von dem aus 400 Meter nördlich das Nordtor und 400 Meter südlich die Porta decumana ‚Südtor‘ lag. Als Teil der Nord-Süd-Achse römischer Heerstraßen ist die Hohe Straße eine der geschichtsträchtigsten Straßen der Stadt Köln. Obwohl seit ihrer Entstehung fast zwei Jahrtausende vergangen sind, blieb ihr Verlauf sowie die Lage der in sie einmündenden oder kreuzenden Straßen im Wesentlichen erhalten. Lediglich Breiten und Niveaulagen des Straßenzuges erfuhren erhebliche Veränderungen.

Bei den Römern hieß sie Strata lapidea (lat. lapis ‚Stein‘, also ‚gepflasterte Straße‘). Das hatte seine Berechtigung, denn sie war fast durchgängig gepflastert und damit die wohl die einzige befestigte Straße der Stadt. Die Logistik des römischen Militärs war exzellent organisiert. So gab es entlang und im Umfeld der innerstädtischen Lagerstraße Mannschaftsquartiere, Lazarette, Großküchen, Thermen, Latrinen, Lagergebäude, Getreidespeicher, Verwaltungsgebäude, Schmieden für Waffen und Gerät sowie Stallungen für Pferde und Lasttiere. Einer Kampfgemeinschaft (Contubernium) aus acht Soldaten standen unter anderem jeweils ein Maultier und ein Futterspeicher zur Verfügung. Für die Soldaten gab es ein Stabsgebäude (Principia) und ein luxuriöses Wohngebäude des Kommandeurs (Praetorium). Die vollen Speicher des Legionsstandortes am Cardo maximus gewährleisteten eine Notversorgung für zwei Jahre. Hinzu kam die römische Ingenieursleistung hinsichtlich der Trinkwasserversorgung ihres Standortes mittels einer Frischwasserzufuhr aus dem Vorgebirge und der Eifel sowie einer ausgeklügelten Abwasserentsorgung. Auf Grund dieser Anstrengungen kann man davon ausgehen, dass die Römer für die Region und die spätere Colonia Claudia Ara Agrippinensium (CCAA) langfristig planten.

Im Mittelalter behielt sie 1189 ihren lateinischen Namen Super stratam lapideam, 1260 hieß sie In lapidea platea. Domherr Johann von Zülpich kaufte hier (heutige Hohe Straße 133) das Haus „Zur goldenen Waage“ und nebenan zwischen 1276 und 1290 das Haus „Zur bunten Feder“. Graf Wilhelm IV. von Jülich erwarb 1272 das später nach ihm benannte „Haus Jülich“ (Nr. 111) und baute es neu, nach seinem Tod erbte es seine Witwe Rikarda Gräfin von Jülich. Die Goldschmiede-Familie Glesch erwarb 1377 Haus Nr. 77–79 („Haus Glesch“) und ließ es mit Wandmalereien sowie einer wertvollen Holzdeckenkonstruktion aus 1390 ausstatten und besaß das Haus bis 1525. Danach hieß es „zur Mühle“, ab 1679 „zur Monstranz“; es ist 1896 abgebrannt. Der Aufstieg des Patriziers Johann Rinck lässt sich an seinen Hauskäufen im Bereich der Hohe Straße ablesen. Am 27. April 1430 kaufte Rinck „Haus Nideggen“ (Nr. 135), 1435 erwarb er das Nachbarhaus „Heimbach“ (Nr. 137), das er 1435 mit „Haus Nideggen“ verband und selbst bewohnte. Die Hälfte des Hauses „zur (neuen) goldenen Waage“ scheint Ehefrau Geirtgin in die Ehe mitgebracht zu haben, denn nach ihrem Tod konnte Rinck am 25. Juli 1439 die andere Hälfte erwerben und 1445 lastenfrei stellen. Durch Zusammenlegung entstand das namensgebende Haus „zur goldenen Waage“ (Nr. 133). Auf dem Mercatorplan sind die 4 Häuser deutlich zu erkennen. Neffe Hermann Rinck setzte die familiäre Immobilienexpansion fort und erwarb zwischen 1448 und 1464 die Häuser „zum großen Atfang“ und „Haus Lewenstein“ in der Hohe Straße.

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