Liebfrauenkirche Trier
Kathedrale / Dom in Trier
Beschreibung
Die Liebfrauenkirche in Trier befindet sich unmittelbar neben dem Trierer Dom im Zentrum der Stadt. Sie gilt zusammen mit der Elisabethkirche in Marburg als älteste gotische Kirche in Deutschland und als bedeutendster und frühester gotischer Zentralbau des Landes.
Seit 1986 ist die Liebfrauenkirche Teil des UNESCO-Welterbes Römische Baudenkmäler, Dom und Liebfrauenkirche in Trier.
Nachdem die antike Doppelkirchenanlage aus der Zeit Kaiser Konstantins des Großen nach tausend Jahren wegen Baufälligkeit abgebrochen werden musste, begann Erzbischof Theoderich von Wied mit dem Bau der Kirche. Hierbei wurden teilweise die Fundamente der Vorgängerkirche benutzt. Das genaue Datum des Baubeginns lässt sich nicht mehr ermitteln, eine gemalte (später entstandene) Inschrift im Innern auf einer Säule lautet: „Der bau dieser Kirche ward angefangen im Jahr 1227 und geendigt im Jahr 1243“, jedoch geht man heute von einem Baubeginn um 1230 aus. Am Bau waren Baumeister und Künstler aus der Champagne und Île de France des 13. Jahrhunderts maßgeblich beteiligt. Dadurch kam die Gotik zum Tragen, die beherrschende architektonische Idee dieser Zeit, die in Frankreich bereits hochentwickelt war. Das Bauwerk gehört damit zu den frühesten deutschen Zeugnissen der Gotik und ist außerdem einer der seltenen Zentralbauten dieser Zeit. Der Grundriss beruht auf Quadraten, aus denen nur der Chor herausragt und die von acht Kapellen umgeben sind. Zwölf Säulen tragen das Gebäude, Symbol der zwölf Apostel.
Die Hälfte war bis etwa 1243 vollendet, dann allerdings gingen dem Kapitel von Liebfrauen die finanziellen Mittel aus. Das könnte mit dem Tod des Erzbischofs Theoderich zusammenhängen, da er als Förderer anzusehen ist. Erst nach einer Kollekte in der Diözese Köln im Jahr 1243, von Erzbischof Konrad von Hochstaden genehmigt und in einem Ablassbrief favorisiert, konnte der Bau der Liebfrauenkirche fortgesetzt werden. In dieser Urkunde wird die Kirche bereits als „Mutterkirche“ aller Kirchen der Trierischen Provinz bezeichnet. Etwa um 1260 wurde der Bau wohl beendet. Im Jahr 1492 wurde auf dem Vierungsturm eine hohe Spitze aufgesetzt, die wegen ihres hohen technischen und handwerklichen Vollendungsgrades als Daedali arte (mit der Kunst des Daedalus) bezeichnet wurde. Die hohe Spitze ist auf alten Stadtansichten zu sehen, wurde jedoch bei einem Sturm am Heimsuchungstag (2. Juli) im Jahr 1631 zerstört. Darauf wurde ein Walmdach aufgesetzt, das im Zweiten Weltkrieg verbrannte. Schon 1945 konnte ein neues aufgesetzt werden, dessen Stahldachstuhl 2003 so umgebaut wurde, dass es wieder dem Vorkriegszustand entspricht.
Weitere Kathedralen in der Nähe sind:
- Dom St. Peter in Trier (0,0 km entfernt)
- St. Hubertus in Nonnweiler (28,9 km entfernt)
- St. Lutwinus in Mettlach (29,7 km entfernt)
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