Neue Residenz
Sehenswürdigkeit in Halle (Saale)
Beschreibung
Neue Residenz ist ab 1644 die Bezeichnung für den im Jahre 1531 als New Gebew errichteten vierflügeligen Gebäudekomplex in der Stadt Halle an der Saale. Das von Kardinal Albrecht von Brandenburg errichtete imposante Bauwerk ist Ergebnis des frühen Imports italienischer Renaissance-Ideen und -motive in den mittel- und norddeutschen Raum und eines der bedeutendsten Bauwerke der Frührenaissance in Deutschland. Es handelt sich um einen unbefestigten Baukomplex mit Residenzcharakter und mit ehemals enger Verbindung zu einem aufwändigen Garten jenseits der Stadtmauer.
Es wird die These vertreten, das Gebäude sei für eine neue Universität in Halle erbaut worden. Diese These muss als Minderheitsposition gelten, da sie in der aktuellen Forschung weitgehend abgelehnt wird. Nach ihr fasste in einer Zeit, in der seit ca. 1510 das universitäre Bildungswesen in Deutschland einen steten Niedergang zu verzeichnen hatte (die Immatrikulationszahlen sanken landesweit teilweise bis auf ein Viertel), Kardinal Albrecht von Brandenburg, Erzbischof von Magdeburg und Mainz, Administrator von Halberstadt, Markgraf von Brandenburg und Erzkanzler des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und damit der zweitmächtigste Mann nach Kaiser Karl V., den Entschluss zur Gründung einer katholisch-humanistischen Universität in Halle.
In seiner Apologia beschreibt der berühmte Humanist und Erfurt Universitätsrektor Crotus Rubeanus (* 1480 – † 1545) Albrechts Beweggründe für seine Universitätsgründung: „Väterliches Wohlwollen gegenüber der jungen Generation habe ihn dazu bewogen; denn man sehe die Jugend lediglich dem Gewinn nachjagen, während die Studien gänzlich vernachlässigt würden. Diesem wolle Albrecht vorbeugen, wie ein guter Landwirt, der einen Baum pflanzt, dessen Früchte erst die nächste Generation erntet.“ Nach der Brandenburgischen Universität Frankfurt im Jahre 1506 war die Universität zu Halle seine zweite Universitätsgründung.
Albrechts Aktivitäten werden verständlich aus seinem humanistischen Hintergrund: Als einer der führenden Vertreter der humanistischen Bewegung agierte der wissenschaftsbegeisterte Albrecht von Brandenburg, in engem Kontakt mit großen Humanisten wie Ulrich von Hutten und Erasmus von Rotterdam, als vehementer Förderer und Verfechter der Wissenschaften. Seine humanistischen und reformkatholischen Ansätze scheiterten, wie auch die seines Mitstreiters Erasmus von Rotterdam, jedoch weitestgehend an der zunehmenden Polarisierung von Katholizismus und Reformation, aber auch an der fortschreitenden Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage des Kardinals selbst.
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