Rathaus Apolda
Rathaus in Apolda
Beschreibung
Das Apoldaer Rathaus ist eines der ältesten Gebäude der Stadt. Es ist eines der wesentlichen Wahrzeichen und prägenden Gebäude der Stadt Apolda und wird bis heute als Rathausgebäude genutzt. Der zweigeschossige Bau im Renaissancestil wurde an der Ostseite des Marktes in den Jahren 1558/1559 errichtet und ist Sitz der Stadtverwaltung in der Kreisstadt Apolda.
Apolda erhielt gegen Ende des 13. Jahrhunderts das Stadtrecht. Daraufhin wurde auf der Mitte des Marktplatzes um das Jahr 1336 ein Rathaus errichtet. Da die Stadt von den Vitzthumen unterdrückt wurde und somit nur über wenig finanzielle Mittel verfügte, wurde nur ein kleines Gebäude errichtet. Es besaß „Rathausfreiheit“, was heißt, dass bei kleinen Streitfällen die Ratsmeister unabhängig von den Schloss- oder Landesherren Recht sprechen konnten. Das Dach war mit Schindeln gedeckt. Während der Jahrmärkte wurden auch im Rathaus Waren feilgeboten. Im Jahr 1507 wurden das Rathaus wie auch die gesamte Stadt durch Christoph von Vitzthum gegen ein Darlehen von 600 Gulden an das Kloster Heusdorf verpfändet. In einem Schreiben heißt es:
Einige Jahre später genügte das Rathaus nicht mehr den Erfordernissen. Der Chronist Julius Konstantin Kronfeld charakterisierte das Rathaus mit den Worten „alt, baufällig und überdies klein“. Somit wurde in den Jahren 1558/1559 an der Ostseite des Marktplatzes ein neuer Rathausbau errichtet. Die beiden Jahreszahlen sind auch im Rathausturm eingelassen. Zur gleichen Zeit wurde das alte Rathaus in der Mitte des Marktplatzes abgerissen. Zwei Höfe am Markt mussten für diesen Neubau weichen. Sie waren zuvor von der Stadt für 300 Gulden erworben worden. Durch den Abriss des alten Rathauses wurde eine Vergrößerung des Marktplatzes erreicht, so dass günstigere Bedingungen für das Marktleben bestanden. Die eigentlichen Baukosten betrugen ungefähr 3000 Gulden. Diese Summe war für die Stadt eine große Belastung, welche nur über einen längeren Zeitraum abgetragen werden konnte. Noch im Jahr 1573 hatte Apolda rund 800 Gulden zu verzinsen. In einer Urkunde vom 24. April 1558 heißt es:
Nach 110 Jahren erhielt das Rathaus im Jahr 1669 einen stattlichen Turm, in dem eine Turmuhr und Glocken installiert wurden. Die starre, große Glocke hing unter dem Turmhelm und wurde zur vollen Stunde mit einem Hammer von außen angeschlagen, wohingegen die kleinere Glocke in einer Turmwandöffnung hing und die Marktzeiten einläutete. Außerdem diente sie zur Warnung der Bürger vor Bränden und ähnlichen Katastrophen. Vier Jahre später gab es in Apolda einen Stadtbrand, von dem auch das Rathaus betroffen war. Es wurde daher in den Jahren 1673/1674 neu errichtet. Bereits am 4. Juni 1674 war das Rathaus wieder aufgebaut und bezugsfertig. Die Kosten des Wiederaufbaus beliefen sich auf 1435 Taler. Unter der Wendeltreppe des Turmes wurde eine Gefängniszelle eingerichtet. Auf der linken Seite des Turmes war der Ratskeller und darüber die Ratsstube. Seit dem Jahr 1667 war im Rathaus die Ratswaage aufgestellt, welche für Kauf und Verkauf auf dem Markt von großer Bedeutung war. Unter diesem Raum befand sich der Tanzboden, auf welchem die Händler zu den verschiedenen Jahrmärkten ihre Waren anboten. Ab 1771 wachte auf dem Rathausturm der „Türmer“, um vor allem beim Ausbruch eines Brandes die schnelle Benachrichtigung des Bürgermeisters zu gewährleisten. Nebenbei hatte der Türmer auch das Amt des „Stadtmusicus“ inne, um das geringe Jahresgehalt aufzubessern. Der Türmer wohnte im Rathausturm zwischen der Uhr und dem Geläut.
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