Türelüre-Lißje
Brunnen in Aachen
Beschreibung
Türelüre-Lißje, auch Turelure-Lieschen oder Türelüre-Loetche, ist der Name einer legendären Aachener Figur, der ein seit dem 19. November 1967 eingangs der Klappergasse stehendes Brunnendenkmal des Aachener Bildhauers Hubert Löneke gewidmet ist.
Der Brunnen zeigt die Szene der Erzählung, in der ein Mädchen, das Türelüre-Lißje, von schelmenhaften, um sie Ringelrein tanzenden Buben aufgehalten und gehindert wird, eine Toilette aufzusuchen, bis es dafür zu spät ist.
Der eigentümliche Beiname des sagenhaften Lieschens Türelüre oder Turelure wird als aus der Zeit französischer Besatzung des Rheinlands (1794–1814) stammend gedeutet. An der Klappergasse bei der Pau stand eine Mühle, deren eintönige Betriebsgeräusche mit der damals geläufigen Redewendung la même turelure (sinngemäß „dieselbe Leier“, wörtlich „derselbe Dudelsack“) belegt wurden, was der Volksmund abkürzte. Möglich erscheint auch die Deutung als französisch patronymer Familienname Turlin.
Das Lied Türelüre-Lißche uus Klapperjaaß wird in Aachen viel besungen. Bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde das mündlich tradierte Volks- und Kinderlied aufgezeichnet. Hein Görgen, Johannes Claßen und andere dichteten leicht abgewandelte Formen.
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