Mansfelder Bergwerksbahn

Museumsbahn in Gerbstedt

Mansfelder Bergwerksbahn Bild hochladen

Beschreibung

Die Mansfelder Bergwerksbahn (MBB) ist, mit einer Spurweite von 750 Millimeter, die älteste betriebsfähige Schmalspurbahn Deutschlands. Sie wird auf einem Teil des ehemals umfangreichen Netzes von Bergwerksbahnen im Mansfelder Land in der Funktion als dampfbetriebene Museumseisenbahn vom Verein Mansfelder Bergwerksbahn e.V. betrieben.

Nachdem jahrhundertelang Erz (Kupferschiefer) von den Gruben und kleinen Schächten zu den Brennplätzen und Hütten mit Fuhrwerken befördert worden war, stieß man Ende des 19. Jahrhunderts durch die Eröffnung von größeren Schächten und der Eröffnung der Krughütte in Eisleben an die Grenzen. Daher wurde 1878 beschlossen, eine „Lokomotivförderbahn“ zu bauen. Aufgrund des hügeligen Geländes entschied man sich (vor allem wegen des geringeren technischen und finanziellen Aufwandes) zum Bau einer Schmalspurbahn mit 750 mm Spurbreite. Am 15. November 1880 eröffnete die Mansfelder Bergwerksbahn ihren Betrieb, um Erze, Kohle, Koks und andere Materialien zu transportieren. Zunächst wurde eine 4,5 km lange Strecke zwischen dem Glückhilfsschacht bei Welfesholz und der Kupferkammerhütte in Hettstedt eröffnet. Es zeigte sich schnell, dass der Bahntransport erhebliche finanzielle Vorteile brachte. Daher wurde das Streckennetz in den Jahren 1882 bis 1886 systematisch ausgebaut. Rückgrat des Netzes war die 24 km lange Strecke von Eisleben nach Hettstedt. Sie begann auf der Krughütte in Eisleben und ging dann über Ernst-Schacht und Hövel-Schacht zum Bahnhof Mansfeld (später umbenannt in Klostermansfeld). Von dort ging es weiter über Leimbach, Gottesbelohnungshütten, Kupferkammerhütte zum Kohlenbahnhof Hettstedt. An diesen Hauptstrang wurden nur die unmittelbar in der Nähe befindlichen Schächte angeschlossen.

In den Jahren 1898 bis 1906 wurden die neu aufgeschlossenen Schächte wie Zirkel-Schacht, die Niewandt-Schächte und der Paul-Schacht angeschlossen. Im 25. Jahr des Bestehens war das Gleisnetz auf 48 km angewachsen, dazu kamen noch 26 km Anschluss- und Nebenbahnen. Parallel zum Bau der Bergwerksbahn wurden auf den Staatsbahnhöfen Mansfeld und Hettstedt spezielle Schmalspurbahnhöfe angelegt. Deren Gleise lagen 6,5 m tiefer als die der Normalspurbahn, so dass die Umladung der Schüttgüter durch Kippen der Normalspur-Waggons erfolgte. Andere Güter wie Maschinenteile oder Grubenholz wurde auf nebeneinanderliegenden Gleisen umgeladen, ebenso die von den Hütten kommenden Schlackensteine. Durch den Anschluss der Krughütte in Eisleben (1901) und der Kupfer-Silber-Hütte in Hettstedt (1914) an das Normalspurnetz verloren die Umladebahnhöfe weitgehend ihre Bedeutung. Neben dem Materialtransport wurde die Bahn auch zum Personentransport eingesetzt. 1906 besaß die Bergwerksbahn über 26 Lokomotiven, 705 Güterwagen (2–6 t Ladegewicht) und 30 Personenwagen mit rund 1100 Sitzplätzen; die Belegschaft bestand aus 401 Mitarbeitern. In diesem Jahr wurden über 980.000 t Ladung und etwa 780.000 Personen befördert.

Die nächste Erweiterung des Streckennetzes auf 95 km erfolgte in den Jahren 1913 bis 1924, als die Großschächte Vitzthum-Schacht und Wolf-Schacht angeschlossen wurden. Das Streckennetz aus dieser Zeit zeigt die Abbildung. Eine wesentliche Neuerung war im Jahr 1932 die Einführung des Rollbetriebs. Hierbei wurden die Güter nicht mehr umgeladen, sondern die Normalspurwagen wurden komplett auf einen speziellen Schmalspurwagen aufgefahren („Huckepack“) und transportiert. Eine geplante weitere Modernisierung konnte wegen des Zweiten Weltkrieges nicht umgesetzt werden. Erst Anfang der 1950er Jahre konnte das Rollmaterial erneuert werden, so wurden 8 Dampfloks (1951–1954) und 8 Dieselloks (1959–1962) sowie neue Personen- und größere Rollwagen angeschafft. Dennoch war der Betrieb unwirtschaftlich, da aufgrund des hohen Leergewichtes der Normalspurwagen die Nettotransportleistung unbefriedigend war. Die Transportleistung wurde gesteigert, an Werktagen wurden 6000 t Erz, 1500 t Hütten-Zwischenprodukte sowie 80 bis 120 Normalspur-Güterwagen transportiert. In Spitzenzeiten verkehrten bis zu 52 Personenzüge am Tag und bewältigten einen Großteil des Berufsverkehrs, der jedoch ab 1960 auf Busbetrieb umgestellt wurde.

Quelle anzeigen

Weitere Museumsbahnen in der Umgebung sind:

Hübitzer Weg
06347 Gerbstedt
  • Familie & Kinder
  • Kunst & Museen
  • Sehenswürdigkeit
Gerbstedt

Ähnliche Aktivitäten wie Mansfelder Bergwerksbahn

Ähnliche Aktivität wie Mansfelder Bergwerksbahn
Ähnliche Aktivität wie Mansfelder Bergwerksbahn
Ähnliche Aktivität wie Mansfelder Bergwerksbahn
Ähnliche Aktivität wie Mansfelder Bergwerksbahn
Ähnliche Aktivität wie Mansfelder Bergwerksbahn
Ähnliche Aktivität wie Mansfelder Bergwerksbahn

Gaststätten in der Nähe von Mansfelder Bergwerksbahn

Gaststätte in der Nähe von Mansfelder Bergwerksbahn
Gaststätte in der Nähe von Mansfelder Bergwerksbahn
Gaststätte in der Nähe von Mansfelder Bergwerksbahn
Gaststätte in der Nähe von Mansfelder Bergwerksbahn
Gaststätte in der Nähe von Mansfelder Bergwerksbahn
Gaststätte in der Nähe von Mansfelder Bergwerksbahn
×

Passwort vergessen?

Noch kein Konto? Registrieren



Hol' dir die kostenlose App!