Museum im Wasserwerk Friedrichshagen

Museum in Berlin

Beschreibung

Das Berliner Wasserwerk Friedrichshagen wurde zwischen 1889 und 1899 nach Planungsarbeiten von Henry Gill gebaut und nahm 1893 seinen Betrieb als Wasserwerk Müggelsee auf. Das ursprüngliche Wasserwerk, das sich auf einem Areal von 55 Hektar ausdehnt, ist ein erhaltenes Zeugnis der Industrie­geschichte und ein Flächendenkmal von europäischem Rang.

Seit 1987 befindet sich in einem stillgelegten Teil des Wasserwerks das Museum im Wasserwerk. Hier werden historische Zeugnisse zur Geschichte der Wasserversorgung und der Stadtentwässerung Berlins gesammelt, erschlossen und ausgestellt. Der Besucher des Museums erlebt Natur, historische Architektur, Technik und museale Darstellung am originalen Standort. Als besonders sehenswert gilt die Maschinenhalle mit einer vorführbaren Dampfmaschine aus dem 19. Jahrhundert.

Das ursprüngliche Wasserwerk Friedrichshagen war das dritte Wasserwerk in Berlin.

Die bereits bestehenden Wasserwerke am Stralauer Tor und am Tegeler See, die unter der Leitung des Ingenieurs Henry Gill errichtet worden waren, reichten aufgrund der industriellen und bevölkerungspolitischen Expansion nicht aus, die Rede war von einem Wassernotstand. So stellte Gill 1887 sein Projekt Errichtung einer Wassergewinnungsstation am Müggelsee und ein Zwischenpumpwerk in Lichtenberg in vier Baustufen vor. Der Berliner Magistrat erteilte umgehend die Baugenehmigungen. Das Projekt für die Nutzung des Müggelsees wurde auf einer Fläche von 7000 m² umgesetzt und am 28. Oktober 1893 gingen die ersten Teile der Anlage mit einer Tages-Förderleistung von 86.400 m³ in Betrieb. Gill starb allerdings wenige Monate nach der Eröffnung des Friedrichshagener Werkes. Der Architekt und Stadtbaumeister Richard Schultze plante und realisierte die Hochbauten im Stil des märkischen Backsteinbaus. Zur Zeit der Inbetriebnahme war das Wasserwerk das größte und modernste Europas. Zugleich stellte das Wasserwerk am Stralauer Tor im Jahre 1894 seinen Betrieb ein. Im gleichen Jahr begann die dritte Ausbaustufe in Friedrichshagen, deren C-Abteilungen mit den ersten sechs Filtern und einem Reinwasserbehälter im Sommer 1895 fertig waren. Am Ende aller vier Ausbaustufen, um 1899 verfügte das Wasserwerk über sechs Maschinenhäuser, drei Schöpfmaschinenhäuser (A, B, C), Saugekammern, unterirdische Zwischenlager, einem Schöpfmaschinenhaus direkt am Seeufer, 34 Langsamsandfiltern, vier Rieselern (Anlagen, in denen Wasser enteisent wird), zahlreichen Nebengebäuden und vier Wohnhäusern. Das im Projekt vorgesehene letzte Viertel des neuen Wasserwerks wurde allerdings nicht mehr realisiert.

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Fürstenwalder Damm 602
12587 Berlin
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Berlin

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