Deutschland, ein Paradies zum Vögel beobachten?
Deutschland liegt mitten in Europa und hat unterschiedliche Landschaften und klimatische Bedingungen zu bieten. Weil viele Vögel das ganze Jahr hier leben, hier brüten und ihre Jungen großziehen oder Rast auf ihrer Wanderung machen, kann man sie wunderbar beobachten. In diesem Beitrag erfährst du alles wichtige zur Vogelbeobachtung in Deutschland.
Warum ist die Vogelbeobachtung in Deutschland ein tolles Hobby?
Das liegt zum einen daran, dass wir dabei in der Natur unterwegs sind und sich das positiv auf Körper und Seele auswirkt.
Jeder Mensch spürt es und viel Studien beweisen es auch wissenschaftlich. dDaußen im Grünen können wir am besten entspannen, unser Stresspegel sinkt, wir fühlen uns einfach wohl.
Aber das ist nicht der einzige Grund.
Vögel sind nicht nur interessante und hübsche Geschöpfe, sie berühren viele Menschen auch irgendwie tief in der Seele.
Sie sind lebendige Boten der Natur, die uns überall begegnen.
Wir hören ihren Gesang, sehen ihre Flugmanöver, spüren ihre Freiheit, ihre Unabhängigkeit und ihre Lebensfreude und fühlen uns ihnen verbunden.
Am meisten Spaß macht das natürlich, wenn wir die verschiedenen Vogelarten auch noch zuordnen können.
Jeder von uns, vom Kind bis zum Erwachsenen, wird beim Vögel beobachten eine Naturverbundenheit fühlen, die sein Leben bereichert.
Es gibt sogar noch einen weiteren Grund: Vögel zu beobachten schärft die Sinne und trainiert die Aufmerksamkeit.
Man könnte es also als eine Art Konzentrations- und Aufmerksamkeitsübung betrachten.
Wie und wo kann man in Deutschland Vögel beobachten?
Vögel kannst du eigentlich überall beobachten.
Im eigenen Garten, im Stadtpark, bei Wanderungen und Radtouren, im Urlaub und wo immer du gerade bist.
Du kannst ganz allein auf Beobachtungstour gehen, mit der Familie oder Freunden zusammen.
Es gibt auch viele Gruppen von Gleichgesinnten, die gemeinsam ihrem Hobby der Vogelbeobachtung nachgehen.
Sehr viel Spaß macht auch das Vögel beobachten mit Kindern – die haben nämlich noch einen völlig anderen Blick auf die Welt als Erwachsene.
Du brauchst auch keine teure Ausrüstung zum Vögel beobachten.
In der Regel genügt schon ein Fernglas (am besten mit 8-bis 10-facher Vergrößerung).
Mit einem Vogellexikon, einem Bestimmungsbuch oder eine entsprechende App kannst du erkennen welche Vogelart du vor dir hast.
Wenn du Freude am Fotografieren hast, solltest du zur Vogelbeobachtung in Deutschland auf jeden Fall deine Kamera mitnehmen.
Vogelfotografie macht auch sehr viel Spaß und du wirst einmal mehr merken was für hübsche Tiere Vögel sind.
Welche Vögel kannst du in Deutschland besonders gut beobachten?
Weil Deutschland sehr vielfältige Landschaften und klimatisch unterschiedliche Bedingungen bietet, lassen sich hier auch sehr viele unterschiedliche Vogelarten finden.
Im Wattenmeer leben beispielsweise ganz andere Arten als zum Beispiel an der Mecklenburgischen Seenplatte, in den deutschen Mittelgebirgen, der Bodensee-Region oder den deutschen Alpen.
Vogelbeobachtung in Norddeutschland
In den Habitaten des nördlichen Deutschlands gibt es viele Seen, Moore, Flusstäler und Heiden.
Im Winter kommen sehr viele Zugvögel aus dem hohen Norden hierher, beispielsweise arktische Wildgänse, nordische Entenarten und Singschwäne.
Die riesigen Schwärme von oft mehreren zehntausend Vögeln zu beobachten, ist ein einmaliges Naturerlebnis.
Aber es gibt auch viele Vögel, die besonders häufig im Norden und Nordosten unseres Landes brüten, wie zum Beispiel Brachvögel, Uferschnepfen, Rotschenkel und Bekassinen, aber auch Seeadler, Kampfläufer, Säger und die Heidelerche.
Vogelbeobachtung in Ostdeutschland
Im Osten Deutschlands liegen die größten Naturgebiete.
Während im Westen unseres Landes viele Vogelarten durch die großen Industrie-und Agrarlandschaften leider rar geworden sind, finden sie zum Beispiel in der Oder-Niederung, im Spreewald, in den Wäldern der Mittelgebirge noch bessere Bedingungen vor.
Hier gibt es manche Vogelarten, die im Osten Deutschlands ihr westlichstes Verbreitungsgebiet haben, wie zum Beispiel der Schreiadler, der Grünlaubsänger, der Sprosser, der Brachpieper und der Zwergschnäpper.
Andere Vogelarten wie die Feldlerche, die Nachtigall, der Wendehals, der Bluthänfling der Kiebitz und die Grauammer sind hier noch häufig anzutreffen.
Es gibt auch Arten, für die die östlichen Gebiete Deutschlands zum Refugium geworden sind oder die hier ihre absoluten Verbreitungsschwerpunkte haben.
Dazu gehören unter anderem der Fischadler, der Seggenrohrsänger, der Wachtelkönig, die Trauerseeschwalbe, die Weißbart-Seeschwalbe, das Kleine Sumpfhuhn, das Tüpfelsumpfhuhn, der Bienenfresser und die Großtrappe.
Vogelbeobachtung in Süddeutschland
Der Süden Deutschlands beherbergt einige der bedeutendsten Vogelbeobachtungsgebiete Mitteleuropas.
Hier leben Vogelarten aus dem kontinentalen, dem mediterranen und dem atlantischen Lebensraum wie der Zitronenzeisig, der Steinrötel, der Alpensegler, das Raufußhuhn oder der Weißrückenspecht.
In der Bodensee-Region lassen sich unter anderem Seeschwalben, Taucher, einige südöstliche Entenarten, weiße Reiher und viele sonst sehr selten gewordene Singvögel beobachten.
Aber nicht nur das Beobachten der sogenannten „Exoten der Vogelwelt“ ist toll.
Auch die Vögel, die überall in Deutschland am heimischen Vogelhaus vorkommen, wie zum Beispiel Amseln, Meisen, Rotkehlchen und Spatzen.
Aber auch Elstern, Krähen, Raben und Tauben sind interessante Beobachtungsobjekte und eignen sich hervorragend zum Vögel beobachten mit Kindern.
Auf der Website des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) findest du ein tolles Vogellexikon, mit dem du deine Entdeckungen bestimmen kannst.
Wie findet man die besten Vogelbeobachtungsplätze?
Natürlich kannst du überall in Deutschland Vögel finden und beobachten.
Dazu genügt im Prinzip schon eine Futterstelle oder das Vogelhaus im heimischen Garten.
Es gibt allerdings auch ausgewiesene Vogelbeobachtungsplätze oder Vogeltürme.
Hier findest du in der Regel eine besonders hohe Dichte an Vögeln einer bestimmten Art.
Außerdem kannst du sie in aller Ruhe beobachten, ohne sie zum Beispiel bei der Brut zu stören.
Viele dieser Plätze wurden vom NABU in Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden geschaffen.
Oft gibt es dort weitere Information und Karten, damit du die Vögel finden und zuordnen kannst, auch ohne Ornithologe zu sein.
Wann bekommt man die meisten Vögel zu sehen?
Wer große Vogelzüge sehen will, der sollte früh aufstehen.
Enten, Gänse, Seeschwalben und co. sind schon im Morgengrauen auf dem Zug.
Aber auch ziehende Singvögel sind um diese Uhrzeit besonders häufig zu beobachten.
Auch viele Vogelarten die ganzjährig in Deutschland leben sind in den frühen Morgenstunden besonders aktiv.
Aber keine Sorge: du musst nicht unbedingt Frühaufsteher sein, um Vögel zu beobachten.
Auch vor der Abenddämmerung werden sie noch einmal richtig munter und sind auf Futtersuche unterwegs.
Dämmerungs- und nachtaktive Vögel haben natürlich andere Flugzeiten.
Greifvögel sind vor allem mittags und nachmittags unterwegs, da ihre Beute zu dieser Zeit auch am aktivsten ist.
Die Vogelbeobachtung und Vogelfotografie ist das ganze Jahr über möglich.
Sehr viele Vogelarten wie zum Beispiel die Meisen, Sperlinge, Finken, Rotkehlchen und der Zaunkönig bleiben auch im Winter hier.
Die Beobachtung dieser Arten am Futterhäuschen ist daher ein guter Einstieg für die Vogelbeobachtung mit Kindern.
Aber auch im Frühling und Sommer lohnt es sich.
Der Herbst, wenn über 100 Millionen Zugvögel ihre Brutgebiete verlassen und in den Süden fliegen, ist ein besonderes Highlight für Ornithologen und Vogelbeobacher gleichermaßen.
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