Bittersbrunnen
Brunnen in Heidelberg
Beschreibung
Der Bittersbrunnen ist ein von einer Quelle gespeister Brunnen auf dem Heiligenberg bei Heidelberg. Der Brunnen wurde bereits in der Vorzeit genutzt, verlor aber um das Jahr 1000 seine Bedeutung. Nachdem ein Erdrutsch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die letzten Reste des alten Brunnens zerstört hatte, wurde 1979/80 eine neue Brunnenanlage an historischer Stelle errichtet.
Der Brunnen befindet sich am Nordwesthang des Heiligenbergs in 358 Metern Höhe über dem Meeresspiegel, deutlich höher als die Rheinebene und das Neckartal, die den Heiligenberg auf zwei Seiten umgeben, und nur 80 Meter unterhalb des oberen Berggipfels.
Der Heiligenberg ist der älteste und bedeutendste vorgeschichtliche Siedlungsplatz am unteren Neckar. Die Quelle an seinem Nordhang war lange Zeit die einzige Wasserquelle auf der Höhe, so dass sie vermutlich bereits seit Anbeginn der menschlichen Nutzung des Berges bekannt und genutzt war. Ein uralter Weg zur Bergkuppe führt direkt am Brunnen vorbei.
Zur Zeit der Urnenfelderkultur um 1000 v. Chr. befand sich auf dem Heiligenberg eine größere Siedlung, die durch zahlreiche Scherbenfunde nachgewiesen ist. Neben Zisternen, in denen die Menschen Regenwasser sammelten, diente auch der Bittersbrunnen zur Wasserversorgung. Zur Zeit der Kelten war der Heiligenberg um 450 v. Chr. zum politischen Zentrum des unteren Neckartals geworden. Auf seinem Gipfel befand sich inzwischen eine ausgedehnte Siedlung, die von zwei Ringwällen umgeben war. Der untere Ringwall wurde im Bereich der Quelle in einem Bogen um die Quelle geführt, so dass sich diese innerhalb des Verteidigungsbereichs befand und auch im Belagerungsfall die Wasserversorgung sicherte. Der Name Bittersbrunnen geht wohl auf den keltischen Wortstamm bit (für ewig) zurück, aber nicht auf bitteres Wasser. Auch in der Zeit der Römer und in fränkischer Zeit beim Bau der Vorläufer des Michaelsklosters war der Bittersbrunnen noch eine wichtige Wasserquelle. Als das Kloster 1023 in seiner späteren Form entstand, war die Schüttung der Quelle jedoch wohl schon schwach geworden, weswegen man beim Weißen Stein eine andere Quelle fasste und deren Wasser mit Tonröhren zu einer Schöpfstelle beim Kloster führte. Der Bittersbrunnen verlor seine zentrale Bedeutung für den Berg, sein noch mäßig sprudelndes Wasser hat in den folgenden Jahrhunderten vor allem noch Pilger auf dem Weg zum Kloster und später Wanderer erfrischt.
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